Ich tauch den großen Zeh rein in den Sommer. Und schau erstmal. Und schlag die R-Zahl nach beim Robert-Koch-Institut. Zur Erinnerung, damit ich nicht überschnappe. Manches vom Sommerabend geht jetzt wieder, mit dem großen Zeh. Und für das was nicht geht, hab ich Erinnerungen.
Zum Beispiel diese: Brauseherzenlutschen in der Johanneskirche an so einem Sommerabend. Als wir die Beach Boys gesungen haben und Neil Young. Als wir mit Queen, Elbow und den Foo Fighters nach der Liebe gefragt haben.
Und ich frags mich grad in diesen Tagen immer noch. Wo die Liebe ist und wo sie nicht ist und wo sie aber sein sollte. Und dann krieg ich Gänsehaut, wenn ich in mich hineinhöre, wie zärtlich unser Kirchenchor die Beatles intoniert hat: Love, Love, Love… und wünsch mir, total naiv, damit könnte man manchen Spieler auf der Weltbühne stumm schalten und alle Machtverhältnisse auf den Kopf stellen.
Und zu Jesus trat einer der Schriftgelehrten und fragte ihn:
„Welches ist das höchste Gebot von allen?“
Jesus antwortete:
„Das höchste Gebot ist das:
'Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein.
Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft.'
Das andre ist dies:
'Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.'
Es ist kein anderes Gebot größer als diese.
Das haben wir gelesen an diesem Sommerabend, von der Empore herunter, mit Queen als Vorband. Der Text steht da zwischen den heiligen Buchklappen, die so gern in die Kamera gehalten werden. Das nur zur Erinnerung.
[Text: Vikarin Natalie Schreiber]
[Plakat: Teresa Baier | Bilder: Stefan Weigel und Natalie Schreiber]
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Susanne Freund (Samstag, 06 Juni 2020 19:38)
Es war so toll!
Bibel, Rock und fränkische Brotzeit - was will man mehr!?