Alleine gelassen

Eins ist klar: dieser Frühling und Sommer sind nicht wie die vorherigen...
Soziale Kontakte zu pflegen, ist aktuell nicht leicht. Viele fühlen sich alleine gelassen. 

 

Auch ich merke das stärker als jemals zuvor. Das Semester in der Universität ist komplett umstrukturiert worden und wird online über den Virtuellen Campus oder die virtuelle Hochschule Bayern abgehalten. Für die Schüler in den verschiedenen Schulen sieht das ähnlich aus. Lerninhalte werden durch Texte, Aufgaben und sehr viel Eigeninitiative und persönliches Engagement vermitteln. 

 

Konkret bedeutet das, dass man die ganzen Freunde und Mitstudierende dieses Semester nicht in der Uni antreffen wird und man seine Klassenkameraden hauptsächlich auf dem Bildschirm des Computers sieht. Das finde ich sehr schade, denn in einem Gespräch ist vieles einfacher und genauer geklärt als über E-Mail, zudem ist das gemeinsame Lernen auch einfacher.

 

Und wenn wir mal ehrlich sind, ist es viel schöner ein Gespräch zu führen, bei welchem man sein Gegenüber persönlich sehen und hören kann.
Nun sind wir auf uns alleine gestellt. Am Anfang fühlten sich auch hier viele Studierende und Schüler alleine gelassen. Nicht nur hier, sondern auch an anderen Universitäten und Schulen...

Es ist eine Situation, mit der niemand gerechnet hat.

Mittlerweile hat sich das Meiste eingependelt und man hat sich an die jetzige Situation gewöhnt, mindestens angepasst.
Doch das Gefühl alleine zu sein bleibt. Man sieht sich nicht mehr und ist mit dem Uni- oder Schulleben auf sich alleine gestellt. Und dass man seine Freunde auch nicht treffen darf, zumindestens nicht mehr so, wie man es gewöhnt war, macht das Ganze nicht leichter.

Aber wir bekommen das schon hin!
In solch einer Situation und vor allem zu dieser Zeit, erinnere ich mich oft und gerne an unsere Kirchengemeinde. Eine Gemeinschaft wie keine andere, die mir bekannt ist. Man hilft sich gegenseitig und unterstützt sich, unabhängig zu welcher Altersgruppe man gehört.

Um neue Kraft zu schöpfen, erinnere ich mich gerne an meine Konfirmation zurück. Mein Konfispruch lautete:
"Denn Weisheit wird in dein Herz eingehen, und Erkenntnis wird deiner Seele lieblich sein, Besonnenheit wird dich bewahren und Einsicht dich behüten." (Die Sprüche Salomos 2,10+11)

Dieser Spruch erinnert mich an eine bessere Zeit und gibt mir Kraft. Kraft einfach jede Phase zu überstehen und neue Lebensenergie zu finden. Er gibt mir zudem die Gewissheit, dass auch wenn ich mich alleine gelassen fühle, es nicht bin. Denn Gott ist bei mir, er ist überall und bei jedem!
So möchte ich dies mit euch teilen, so dass auch ihr neue Kraft für diese schwere Zeit sammeln könnt.

 

[von Lidia Gleim, Studentin und Konfi-Mitarbeiterin]

[Bild: Fabrizio Verrecchia | Unsplash]

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Susanne Freund (Freitag, 29 Mai 2020 19:57)

    Ein wunderbarer Konfi-Spruch!
    Und Kraft brauche ich ... und du... und wir - alle!

  • #2

    Susanne Wittmann-Schlechtweg (Freitag, 29 Mai 2020 21:05)

    Vielen Dank, liebe Lidia, deine Gedanken lassen einen beschwingt und getröstet ins Pfingstwochenende gehen!

  • #3

    Karin Christa (Samstag, 30 Mai 2020 08:43)

    Liebe Lydia schön dass du die Gabe hast deine Gedanken so gut in Schrift umzuwandeln, und mit uns zu teilen. Es freut mich sehr das von dir zu lesen. Danke schön und liebe Grüße