Als unsere Kinder noch klein waren, haben wir mit ihnen jeden Abend das gleiche Abendgebet
gesprochen:
Lieber Gott, nun schlaf ich ein. Schicke mir ein Engelein, dass es treulich bei mir wacht durch
die ganze lange Nacht.
Schütze alle, die ich lieb. Alles Böse mir vergib. Kommt der liebe
Sonnenschein, lass mich wieder fröhlich sein.
Jeden Abend haben wir dieses Gebet zusammen gesprochen. Jeden Abend die vertrauten Worte.
Nur bei der Stelle „Schütze alle, die ich lieb“ haben wir manchmal Namen von Menschen
eingefügt, für die die Kinder besonders beten wollten - Kranke, Menschen mit Sorgen, Menschen,die
eine Reise gemacht haben usw.
Als unsere Kinder groß wurden, versank das Abendgebet in die Tiefen der Erinnerung. Erst in den
letzten Jahren, wenn die Enkel bei uns übernachten, beten wir es wieder. Vertraute Worte, die gut
tun, über die Generationen hinweg.
Wegen Corona gibt es die Enkelübernachtungen zurzeit nicht.
Aber das Abendgebet bleibt.
Es schenkt mir oft Trost beim Einschlafen. Es erinnert mich an
eingekuschelte Kinder und Enkelkinder, die müde schon halb im Schlaf die Worte mitsprechen.
Und bei „Schütze alle, die ich lieb“ fallen mir genug Menschen ein, die ich Gott besonders ans
Herz lege.
Vielleicht schenkt Ihnen das Kinder-Abendgebet ja auch etwas Trost und Geborgenheit beim
Einschlafen!
[von Pfrin. Susanne Wittmann-Schlechtweg]
[Bild: Annie Spratt | Unsplash]
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Susanne Freund (Freitag, 01 Mai 2020 19:38)
Auch wir hatten ein Ritual-Abendgebet mit unseren Kindern - heute spreche ich es für mich
Karin Christa (Freitag, 01 Mai 2020 20:28)
Es tut mir so gut eure Stimmen und Beiträge zu hören. Danke vielmals!