Hausarrest

So – jetzt hast du Hausarrest!

- das war immer das letzte Register, das die Eltern zogen, wenn es irgendwelche Strafen zu verhängen gab. Die Noten gingen in den Keller, Vorrücken gefährdet…das letzte Mittel: Hausarrest. "Dein Verhalten in der letzten Zeit, das passt mir gar nicht, ich glaub dein Umgang lässt zu sehr zu wünschen übrig…" Das letzte Mittel: Hausarrest.

 

Hausarrest ist was Ekelhaftes. Fühlt sich diese Zeit nicht auch so an wie Hausarrest?

 

Für Viele bestimmt. Für die Kinder, die nicht in den Kindergarten dürfen. Für die Schüler, die ihre Aufgaben allein daheim machen sollen.  Für alle, die jetzt erzwungenermaßen im Homeoffice arbeiten und ihre Kollegen vermissen. Für die alten Leute, die nicht mehr einkaufen gehen sollen. Für alle, die nur für das Notwendige das Haus noch verlassen dürfen.

 

Das Einzige, was ich noch verlassen darf, das bin ich selbst. Das klingt im ersten Moment vielleicht etwas seltsam: Ich darf mich verlassen. Aber sagen Sie es sich noch mal ganz langsam vor: Ich darf mich verlassen.

 

Das ist ein großer Freiheitsgewinn. Es gibt auch einen – ich nenne es mal so – einen inneren Hausarrest.  Dann schießen unsere Gedanken und Gefühle, unsere Ängste und Sorgen wie eine Flipperkugel – in ihren Automaten eingesperrt - hin und her. Lassen Sie sich nicht einsperren. Verlassen Sie sich.

 

Vielleicht hilft Ihnen dabei das Lied, das Sie nun hören (nach dem Gesprochenen in der Audiodatei). Die folgende Aufnahme ist von unserem Kinderchor bei seinem ersten Auftritt bei der Kirchweih im vergangenen Jahr. Sie singen:

 

Wer sich auf Gott verlässt, auf Gott, den Herrn allein, der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt, so wird er gesegnet sein.

 

Und dann gibt es weitere Strophen und Bilder, wie das ist, wenn man sich verlässt und bei Gott ankommt… der ist wie ein Vogelkind im Nest oder wie das Kind bei den Eltern im Arm oder wie die Sonne, die hell erstrahlt. Viel Freude beim Hören – und als Zugabe gibt es dann noch das Lied vom Wombat, das ist das Lieblingslied unserer Johannesspatzen und einfach zum gute Laune machen.

 

Es grüßt Sie

 

Ihr Pfarrer Andreas Schlechtweg

 

[Bild von Pawel Czerwinski | Unsplash]

[Lieder: Wer sich auf Gott verlässt, Text: Rolf Krenzer, Musik: Detlev Jöcker, Rechte: Menschenkinder-Verlag | Der Wombat, Text & Musik: G.F. Horgan, deutsch von Rolf Krenzer | beides gesungen von den Johannesspatzen]

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Sabine Zwiers (Montag, 23 März 2020 13:37)

    Wieder wohltuende Worte , ich freue mich über die Lebenszeichen
    Vielen Dank.

  • #2

    Susanne Freund (Montag, 23 März 2020 17:12)

    So erfrischend - die Kinder singen zu hören!

  • #3

    Thomas Braun (Dienstag, 24 März 2020 19:23)

    Dankeschön!